Orden der Shinobi

Stephen Hayes

Shinobi-Orden,Friedenscorp für Menschen und Völkerechte

Stephen Hayes

Dieses Buch kam im Original im Jahr 1980 heraus und etwa fünf Jahre später kam es auf den deutschen Markt. Und war damals wirklich das einzige Buch zum Thema, das sich zu lesen lohnte, bevor Ettig mit seiner etwas verkürzteren Darstellung zum Thema begann.

Insgesamt gibt der Autor eine ganz annehmbare einführung in die Geschichte und die philosophischen Grundlagen des Ninjutsu, das - wie bereits ein anderer Rezensent erwähnte - keine Kampfsportart ist, sondern eher eine Kampfkunst mit integrierter Lebensgestaltungshilfe, so wie auch andere große Kampfkunstsysteme.

Hayes betont hier sehr stark den In-Yo-Aspekt des Ninjutsu, was Anfang der 80er Jahre noch durchaus ungewöhnlich war, da für die meisten Leute damals der gestählte Shaolin-Mönch nach dem Besuch der 35. Kammer das höchste Bild des Kampfkünstlers war - und die waren schon sehr Yang-lastig. Seitdem die innenren Kampfkünste gegenüber dem Kampfsport immer mehr an Gewicht gewonnen haben, sind diese Aspekte nicht mehr so originell - aber 1980 war es schon ungewöhnlich Themen wie Mudra-Meditation, Mantra-Arbeit und Philosophie soviel Gewicht einzuräumen, wie Hayes es hier tut. Kampftechniken werden dabei in erster Linie als Versinnbildlichungen der Elementelehre vorgestellt und dem "reinen" Kampfsportler dürfte dieses Buch von dem Gesichtspunkt her eher weniger zusagen. Wer aber konkrete Lebenshilfe sucht, wird hier sicherlich fündig werden.

Guter Einstieg ins Thema, guter Einstieg in allgemeine fernöstliche Philosophie in Verknüpfung mit naturwissenschaftlichem Denken.

Die Konzentration auf Übungen zur "übersinnlichen" Wahrnehmung kurz gegen Ende mag ein wenig irritieren, aber diese Techniken - genau wie die weiterführenden Meditationstechniken - sollte man sowieso mit Hilfe eines Lehrers lernen und nicht aus einem Buch. Aber das Buch ist für den Einstieg - und auch für später - eine gute Referenz, die sich auch noch nach 23 Jahren immer mal wieder mit Nutzen zur Hand nehmen lässt. Tiefergehende Betrachtungen liefern dann die späteren Bände der Reihe.

In der vierteiligen Reihe von Stephen Hayes um die Lehren des Ninjutsu konzentriert sich dieser zweite Band in erster Linie auf Fragen der moralischen Schulung und der Einstellungsmodifikation im Umgang mit der eigenen Umgebnung.

Wer sich vor allen Dingen für Kampftraining und - sicher dabei nicht unerheblich - Ausweichtechniken interessiert, wird im Mittelteil des Buches Einiges finden, das mit sehr eindeutigen Photos dargestellt ist und sicherlich beim Training hilfreich sein dürfte. Eine Schulung durch einen entsprechend ausgebildeten Trainer wird dieses BUch aber natrlich nicht ersetzen können.

Im letzten Kapitel wird außerdem kurz das Kuji-In vorgestellt, dass gewissen Bezüge zu den Mudra anderer meditativer Techniken hat und für sich genommen alleine schon sehr interessant ist, wenn man Ninjutsu nicht nur als Sport betreiben möchte, sondern als Möglichkeit, sich ganzheitlich weiter zu entwickeln.

Die erste Hälfte des Buches behandelt Meditationsmethoden, Persönlichkeit und Spionage. Die zweite Hälfte demonstriert Techniken des Waffenkampfes mit Ninjutsu-typischen Waffen. Das letzte Kapitel handelt von Psychologie und Spiritualität.

 

Dieses vierte Buch der Reihe enthält vor allem Beispiele für das Nutzen der natürlichen Umgebung, fortgeschrittenes Taijutsu-Training und Frauenselbstverteidigung, und schließlich dafür, wie 'spirituelles' Training die Fähigkeit zur Selbstverteidigung verbessern kann. Zudem wird auf die Kunoichi ("tödliche Blume") - die weiblichen Spezialagenten der Ninja - in einem extra Kapitel näher eingegangen.

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